Von Legasthenie (Primärlegasthenie) spricht man, wenn Menschen Schwierigkeiten haben, das Lesen und Schreiben auf herkömmliche Art und Weise zu lernen ohne dass dafür Gründe im physischen oder psychischen Bereich ersichtlich sind. Legasthenie ist eine genetische Veranlagung. Legasthene Menschen, die meist eine gute bis durchschnittliche Intelligenz aufweisen, nehmen ihre Umwelt anders war. Durch diese differenten Sinneswahrnehmungen kommt es bei Legasthenikern - wenn diese auf Symbole wie Buchstaben treffen - zu einer zweitweisen Unaufmerksamkeit, die wiederum zu Wahrnehmungsfehlern führt. Diese erschweren das Erlernen des Lesens und Schreibens. Bei der so genannten Sekundärlegasthenie können zu den oben genannten Schwierigkeiten psychische oder physische Probleme hinzukommen. Mögliche Ursachen für eine Sekundärlegasthenie können sein: ständige Überforderung, Frustration, Schwerhörigkeit, Sehschwäche, Sprachauffälligkeiten, familiäre Ursachen, Scheidung, wenig Förderung, nicht adäquate Unterrichtsmethoden, usw. Werden Probleme dieser Art festgestellt, müssen zum pädagogisch-didaktischen Training auch Mediziner, Psychologen, etc. herangezogen werden.
Lese-Rechtschreib-Schwäche ist keine genetische Störung, sondern eine erworbene, oft vorübergehende Problematik, die durch psychische oder physische Ereignisse (z.B. Scheidung der Eltern, Krankheit, Schulwechsel) im Leben eines Kindes hervorgerufen wird. Die Ursachen einer Lese-Rechtschreib-Schwäche, finden sich in den gleichen Bereichen, die eine Sekundärlegasthenie ausmachen. Der Unterschied zu legasthenen Menschen besteht lediglich darin, dass lese-rechtschreibschwache Personen weniger unaufmerksam sind und dass die Sinneswahrnehmungen nicht betroffen sind. Die Fehlersymptomatik ist aber ähnlich, weshalb es bei der Lese-Rechtschreib-Schwäche primär um eine gezielte Förderung im Symptombereich (Rechtschreibung, Grammatik, Satzstellung, etc.) geht.