Um eine eventuell vorliegende Legasthenie festzustellen, wird vor dem ersten Training ein ausführliches Anamnesegespräch durchgeführt, um die Vorgeschichte des Kindes und dessen soziales Umfeld kennen zu lernen. Anschließend findet ein umfassendes pädagogisches Computertestverfahren (der so genannte AFS-Test) statt. Dieses Testverfahren wurde in den Vereinigten Staaten von Amerika mit Frau Dr. Astrid Kopp-Duller entwickelt (Präsidentin des Ersten Österreichischen Dachverbandes für Legasthenie).
Die Abkürzung AFS bezieht sich auf die drei Bereiche, die getestet werden:
A steht für Aufmerksamkeit,
F steht für Funktion (= Sinneswahrnehmungen),
S steht für Symptom (= Rechtschreib- und Grammatikfehler).
Der AFS-Test (kein Intelligenztest) überprüft eben diese drei Bereiche, die für das Erlernen der Schriftsprache notwendig sind. Legasthenie kann nur dann diagnostiziert werden, wenn die Testung ergibt, dass folgende drei Ausprägungen vorhanden sind:
Bsp.: Finde so schnell wie möglich die Symbole, die mit dem links Abgebildeten übereinstimmen.
Optische Differenzierung
Bsp.: Welches Bild stimmt mit dem fett eingerahmten Bild genau überein?
Akustische Serialität
Bsp.: Klicke die Reihenfolge der gehörten Geräusche nach.
Raumorientierung
Bsp.: Suche das Bild, das um 90° nach rechts gedreht ist.
Körperschema
Bsp.: Suche nach den gefragten Körperteilen?
Die Austestung dauert ca. 60 Minuten. Danach findet eine ausführliche Besprechung des Testergebnisses mit den Erziehungsberechtigten statt. Auf Basis des Testergebnisses, wird ein
entsprechendes Gutachten erstellt. Es gibt Ihnen Auskunft darüber, in welchen Bereichen Teilleistungsschwächen bestehen.
Die durch den Test sichtbar gewordenen Schwachstellen bilden schließlich die Grundlage für ein individuelles Trainingsprogramm, das immer wieder neu auf Ihr Kind abgestimmt wird und den aktuellen
Lernstoff berücksichtigen kann. Förderungen müssen intensiv über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden, ansonsten können nicht die gewünschten Erfolge erzielt werden.